Am Persischen Golf, Teil 3: die Inseln
Ich verabrede mich mit dem Motorradpaar und der Schweizerin, die mit einer Iranerin unterwegs ist und wir treffen uns auf der Insel Hormuz, nach der die Meerenge im Persischen Golf benannt ist, Nadelöhr für Öltanker und deshalb Schauplatz für machtpolitische Spiele.
Vor allem ist die Insel eine geologische und landschaftliche Wunderkammer. Unsere Gruppe fährt mit dem TukTuk, einer Motorradrikscha, einmal um die ganze Insel und wir gehen sogar schwimmen (für Frauen eigentlich nur voll bekleidet erlaubt, aber wir finden eine einsame Stelle).
Es gibt viele iranische Besucher, für die Region ist es Hauptreisezeit und es herrscht eine ausgelassene Stimmung, Kopftücher fallen, Kleidung wird bunter und von den vielen TukTuks schallt Musik und Gesang. Und auch politisch nehmen die Besucherinnen uns gegenüber kein Blatt vor den Mund und schreien heraus was sie vom Mullah-Regime halten. Und sogar Alkohol ist (unter der Hand) erhältlich, obwohl es den für die Fröhlichkeit gar nicht braucht. Viele hippieeske Großstädter zieht es in Rudeln mit Rucksäcken zum Camping an die abgelegeneren Strände der Insel.
Im Kontrast dazu steht der einzige Ort, am Rand noch von alternativen Cafés bekränzt, ähneln die Gassen im Innern eher einem Slum. Gleichzeitig entstehen neue Resorts außerhalb. In den Mauern des alten portugiesischen Forts spiegelt sich die geologische Vielfalt der Insel.
Ich bleibe noch fast zwei Tage länger, um zu fotografieren, und meine neuen Freunde sehe ich hoffentlich in Pakistan wieder.
Zurück auf dem Festland lege ich in Bandar Abbas in einem angenehmen Hotel ein paar Tage Pause ein um die weitere Reise zu planen.
Nach Hormuz stellt die größere Nachbarinsel Qeshm, die ohne eigenes Fahrzeug schwierig oder nur teurer zu erkunden ist, keine so große Attraktion mehr dar. Vor zehn Jahren in meinem Guide noch als absoluter Geheimtipp bezeichnet, haben große Malls und Bauprojekte zumindest schon den Hauptort beliebig gemacht. Nur meine Übernachtungen in Familie und Homestay bleiben von Qeshm in Erinnerung.