Begegnungen II, die Technik macht’s möglich
In Vilnius und Kaunas habe ich in Hostels übernachtet, für mich eine gute Gelegenheit Leute zu treffen. Da ist der extrovertierte schwule Spanier, mit dem ich mehrfach Essen gehe. Auf einer App sieht er, ob sich Unbekannte mit ähnlichen Interessen in seiner Nähe befinden und schnell ist ein unverbindliches Hallo gepostet. Stellt sich heraus: ein Junge aus dem gleichen Mehrbett-Zimmer nutzt die App auch. Dann ist da der junge Holländer, der aussieht wie Tom Cruise und Ausbilder an einer Polizei Akademie ist. Ich mache gleich den Fehler und mache eine Anspielung auf den Tod von George Floyd. Ich fürchte, in diesem Leben werden wir keine Freunde mehr. Und dann ist da noch die Gruppe tadschikischer Bauarbeiter, die allein schon durch ihre Ponyfrisuren und die islamischen Bärte exotisch wirken (ein weiteres Land, das bereist werden will). Mit einem aus der Gruppe komme ich ins Gespräch, d.h. wir sprechen jeweils in unsere Übersetzungs-Apps (deutsch-russisch) und halten dann dem anderen das Ergebnis hin. Er möchte von mir einen Tipp um Arbeit in Deutschland zu finden, schließlich finden wir eine Job-App die auch auf russisch funktioniert, ob es dort Stellenanzeigen für Maurer gibt?