Sukkur am Indus
Ich wähle den Bus für die nächste, fünf Stunden lange Etappe nach Sukkur, der Luxus-Bus hat allerdings, anders als die VIP-Busse in Iran, so gar nichts luxuriöses, dafür eine absolut ohrenbetäubende Hupe, die der Fahrer ausgiebig verwendet, um den dichten Verkehr aus LKW, Traktoren und Kamelkarren von der Fahrbahn zu fegen. Das gelingt ihm leider nicht immer und der Bus fährt auf ein Polizeiauto auf (!), dann macht es einen Rumms, der hinter uns fahrende Tanklaster hatte es auch eilig und konnte nicht rechtzeitig ausweichen. Wir kommen alle mit dem Schrecken davon, außer den leichtsinnigen Fahrern vermutlich, und warten auf den nachfolgenden Bus.
Kaum im Hotel in Sukkur angekommen bekomme ich einen Polizisten als Sicherheits-Eskorte zugewiesen. Zuerst denke ich daran, die Stadt sofort am nächsten Morgen zu verlassen, zum Glück lasse ich mich auf die Begleitung ein, denn der junge Polizist erweist sich als ausgezeichneter Fremdenführer und Türöffner. Auf dem Motorrad erkunden wir am nächsten Tag Bazaar, Altstadt und Sehenswürdigkeiten und unternehmen eine kurze Bootsfahrt auf dem eindrucksvollen Indus, an dessen Ufer eine Herde von Wasserbüffeln wiederkäut, bevor ich am Nachmittag den nächsten „Luxus“-Bus nach Multan besteige und die Provinz Sindh verlasse.
Die mautpflichtige Straße hat wesentlich weniger Verkehr als am Vortag, so dass die Folterhupe nur wenig zum Einsatz kommen muss und nach knapp fünf Stunden erreichen wir Multan.