Teheran
Von Ferne sieht man bereits den gelbbraunen Smog über Teheran und in den nächsten Tagen haben meine Fotos eine Gelbfilterung. In der Hauptstadt gelange ich endlich an eine SIM Karte und habe von nun an mobiles Internet. Im angenehm ruhigen Hostel mit Innenhof treffe ich neben vielen Iranern auch ein paar wenige Ausländer, einem Chinesen werde ich später noch zwei mal wieder begegnen. Ich treffe Freunde aus früheren Aufenthalten und wechsle Geld (in Iran kann man aufgrund der internationalen Sanktionen kein Geld am Automaten ziehen, sondern muss Bargeld für die ganze Reise dabei haben).
Es gibt ein neues großes Holy-Defense-Museum über den Irak-Iran Krieg der 1980er Jahre, die Sitzgelegenheiten sind mit viel Liebe zum Detail Waffen nachempfunden und vor dem Museum sind die Autowracks der vom israelischen Geheimdienst getöteten Nuklearwissenschaftler und verschiedene Waffensysteme und Fahrzeuge zur Schau gestellt. Das museumseigene Radio überträgt nach außen, der Song „Careless Whisper“ von George Michael ist da vermutlich dazwischen gerutscht, eine Art Querschläger.
Die Prioritäten des Regimes haben sich nicht geändert.
Die ehemalige US-Botschaft, Ort der historischen Geiselnahme von 1979 kann man inzwischen auch besichtigen, ist aber nur begrenzt sehenswert, zudem werde ich von einer streng blickenden, konservativen, jungen Besucherin verhört.