Trekking auf dem Annapurna Circuit Teil I
20.4. Pokhara über Besisahar/Syange nach Jagat
Ich starte mit einem anderen Berliner, Florian, den ich im Hostel getroffen habe. Der einzige direkte Bus von Pokhara fährt am frühen Morgen und braucht sechs Stunden bis Besisahar. Dort tun wir uns mit drei weiteren Wanderern zusammen und mieten einen Jeep um die tiefliegenden und deshalb heißen ersten ein bis zwei Tagesetappen zu überspringen, im Laufe der Fahrt füllt sich die Ladefläche des Jeeps mit acht weiteren Passagieren. Nach zwei Stunden erreichen wir Syange und sind froh, endlich loslaufen zu können. Unser erstes Teahouse Dorf ist Jagat auf 1300 m Höhe voll bunt angemalter Guesthouses und wenig Wanderern, es ist Nebensaison und Nach-Covid Zeit.
21.4. Jagat nach Danagyu
Unsere Wanderung führt uns durch das enge Tal des Marsyangdi Flusses mit üppiger, subtropischer Vegetation mit Baumfarnen, Bambus und Bananen. Im weitläufigen Dorf „Tal“, wo wir zum Mittagessen halt machen, aber auch in den weiteren Dörfern fallen uns Flutschäden auf. Wir übernachten im verschlafenen Dorf Danagyu, nun schon auf 2150 m Höhe.
22.4.Danagyu nach Chame
Der nächste Tag führt uns in neue, alpiner wirkende Landschaft, wir durchqueren einen Rhododendrenwald, leider ist die berühmte Blütezeit gerade vorbei. In Timang eröffnen sich erste, idyllische Blicke auf noch schneefreie Berge und wir überqueren die erste von vielen Hängebrücken. Um die Mittagszeit, kurz vor unserem Tagesziel Chame auf 2700 m beginnt es leicht zu regnen. Die Wassermassen zweier Flüsse haben hier in der letzten Monsoonzeit für katastrophale Zerstörungen gesorgt, das Ufer und mit ihm viele Häuser wurden weggespült. Als es gegen Abend aufklart eröffnen sich erste Blicke auf den 8000er Manaslu und den knapp 7000 m hohen Lamjung Himal.
23.4. Chame nach Upper Pisang
Die schöne Wanderung nach Pisang führt uns abseits der Straße bei Bilderbuchwetter weiter bis auf 3300 m. Nicht nur die Blicke auf das gewaltige Annapurna Massiv und eine gigantische, schüsselförmige Felswand beeindrucken, sondern auch das traditionelle Steindorf, erstmals kein rein touristisches Teahouse Dorf wie noch beim Mittagessen im bunten Bratang.
Im neuen buddhistischen Tempel oberhalb des Dorfes sitzen Priester und meist ältere Bewohner zusammen bei mehrstündigen Zeremonien, wir Eindringlinge sind freundlich geduldet, einer der Dorfbewohner ist 103 Jahre alt.
24.4. Upper Pisang nach Braka
Das Annapurna Massiv begleitet uns auf der anderen Talseite den ganzen Tag, wiederholt wechselt die Landschaft, grotesk verformte Nadelbäume und erodierte Felsen begleiten uns als wir uns wieder dem Fluss Marsyangdi und dem Talgrund nähern.
Auch das 400 Jahre alte Kloster von Braka ist eindrucksvoll vor einer solchen Felsformation errichtet worden, das alte Steindorf selbst ist überwiegend in Ruinen.